Samstag, 20. November 2010

6. Fügung - Gotthelf Der Knabe des Tell

Nicht dass ich an dieser Stelle die einzelnen Fügungen bewerten möchte. Ich nehme sie, wie sie kommen und wie sie mir überhaupt auf- und zufallen. Diese 6. Fügung scheint mir nun mehr als ein Zufall zu sein. Sie markiert den Moment in dem ich inhaltlich weiter gehe als überhaupt gedacht.

Lange bevor ich mir Rechenschaft darüber ablegte, was die Walter-Geschichte inhaltlich hergeben sollte, dachte ich, dass ich meinen Insel-Kollegen Benji für diese inhaltliche Aufgabe gewinnen wolle. Wir arbeiten nun fast schon zwei Jahre zusammen bei der PostFinance im Callcenter und versuchen mit allen uns gegebenen Möglichkeiten die Kunden der PostFinance davon zu überzeugen, dass sie sich in einer der Filialen beraten lassen sollen. Wir tun das unter akkord-verdächtigen Umständen, die ich ohne seine Präsenz wohl schon längst eingebrochen wäre. Wir sind uns an diesem merkwürdigen Ort zum zweiten mal in unserem Leben begegnet. Wir kannten uns von früher in Solothurn. Seine Mutter und ich waren uns vom Solothurner Kuchen her bekannt. Benji war da noch eine Hummel, kaum zu zäumen, aber bereits der Experte für alles was da unter Küchenkombinationen und WC-Abflüssen herumkrabbelt. Er ist für mich der Mann für alles was sich unter dem Gras bewegt und um sein Überleben kämpft. Neben der Biologie studiert er auch Germanistik. Er ist derzeit wohl der Belesenste unter all meinen Bekannten.

Ich erzählte ihm am Mittwoch in der Pause, zwischen Anruf 37 und 38 von meiner Eingebung und meinem lang erwarteten neuen Aufbruch in ein Projekt.
Als ich ihm von meiner Idee erzählte, ich wüsste nur, das ich die Geschichte aus der Perspektive des Tellensohnes Walter starten wollte, strahlte er mich an. Waren da Zweifel in seinem Blick? Jedenfalls meinte er in seiner gewohnt lakonischen art, dass das nun wohl nichts Neues sei. Ich, kühn wie immer, meinte, dass wohl noch keiner auf die Idee gekommen sei, diesen zentralen Vater-Sohn-Konflikt aus der Perspektive des Kindes zu sehen, auf das dessen Vater mit einer Armbrust zielte.

Benji, der Belesene, meinte nur: Gotthelf hat "Der Knabe des Tell" geschrieben. Am Tag darauf brachte er mir das Buch mit zur Arbeit.

Montag, 15. November 2010

5. Fügung - Jennifer Jones

Ich lernte Jennifer Jones 2009 in Stavanger kennen. Sie ist eine energiegeladene und äusserst sympathische "Amerikanerin in Köln", die für Elevison-Film (Animationsstudio) als Creative Producer tätig ist.

Sie schrieb mir heute, dass ihre Firma nun auch auf iApps mache und versuche, in diesen Markt zu gehen. Endlich, dachte ich mir, denn ich habe ihr und ihren Freunden das schon vor einem Jahr empfohlen. Der Grund, warum ich bei CARTOON auf der Einladeliste stehe, nämlich die Studios zu animieren, sich über den Tellerrand zu lehnen.

Dass sie sich nun meldete, kann kein Zufall sein. Ich schrieb ihr zurück und tastete ab, ob es sich da um eine Chance handelt.

Mittwoch, 10. November 2010

4. Fügung - Viktoria Ditkovskaya und Nataliya Andreychuk

Am 29.10. schrieb mich Viktoria Ditkovskaya aus Zhytomir, Ukraine sie würde sich gerne mit mir via Xing verlinken. Ich schaute mir das Profil an und zeigte mich interessiert.

Kurz darauf stelle sie mir ihre Kollegin Nataliya Andreychuk vor. Die beiden führen die Firma QAP INT in Zhytomir, Ukraine. Die Firma nennt Constantin Film als Referenzen.

Der Zeitpunkt kurz vor und nach meiner 1. Fügung ist kein Zufall. Ich beauftrage Nina, meine Kollegin aus der BFH-Forschung, sie ist Ukrainerin, diese Firma unter die Luppe zu nehmen.

3. Fügung - Plastik

Mir war schon an diesem Morgen in Genf klar, dass ein Spielkonzept her muss, dass es so noch nie gegeben hat. Nun ja, eigentlich ist das immer auch mein Probelm, dass ich kein Me-Too machen will, das widerstrebt mir irgendwie, dass ich erfolgreiche Konzepte anderer einfach kopiere. Da hört bei mir das Benchmarken auf. Ich habe den Anspruch auf Originalität. Daran scheitere ich dann fast immer, aber trotzdem.

Diese Augemented Reality (AR) liegt in der Luft und nährt die Fantasie von Typen wie mir. Viel Brauchbares habe ich bisher aber noch nicht gesehen, schon gar nicht in Kombination mit Spielen. Nach einer Weile der geistigen Suche im Universum meines visuellen Speichers sah ich meinen Jonas vor mir wie er Bakugan spielte. Es machte Klick. Genauso muss das gehen.

Es muss ein Figurenbrettspiel sein, das man per Smartphone quasi überwacht. Man baut ein Personal Battle Instructor , der analysiert die Lage und liefert einen Tipp für die nächsten Züge. Auf diese Weise verbessert sich die taktische und strategische Lage, die schliesslich zum Ziel führen soll.

Dazu braucht es Figuren. Man könnte bereits ein bestehende Setting nehmen oder ein eigenes schaffen und am Merchandising profitieren. Dasselbe Konzept also wie bei Bakugan und anderen World of Warcraft Warriers oder Sidlers.

Wie müssten diese Figuren sich unterscheiden? Ich kam auf die Idee, einen Kunststoff zu suchen, der sich verformen lässt und der sich dann nahc einer Weile wieder in seine ursprüngliche Form zurück entwickelt.
Ich suchte nach Kunststoff-Produzenten. Ich fand heraus, dass am 19.11. in Basel die Zulieferer-Messe stattfindet, wo sich solche tummeln. Ich beschloss, am 19. nach Basel zu fahren. Wer nun meint, dass sei die Fügung gewesen, liest hier weiter.

Heute am 10.11. hatte ich zwei Coachings an der BFH zu erledigen. Im zweiten Team gibt es den Studenten C.J. Nachdem wir die Fragen des Teams behandelt hatten, es ging um die Frage von Recherchen und dem Wie, begann ich von meinem Ideeengebäude zu erzählen und erwähnte, dass ich nun einen Kunststoff-Ingenieuren suche, der mir meine Anforderung erfüllen solle. C.I. meinte, das sei doch nun kein Problem. Sein Vater besitze in Schweden eine Kunststoff-Fabrik und beschäftige sich seit 30-Jahren mit solchen Fragen.

Samstag, 6. November 2010

2. Fügung - Call for Projects: Swiss Games

Ich nahm bei Cinema tout ecrans ein Cine-Bulletin mit. Ich war sensibilisiert, weil ich vor Kurzem mitbekam, dass die Nina Scheu von der Comedia, die Deutschschweizer-Chefredaktion übernommen hatte. Das Teil sah noch immer aus wie vor 20 und vor 10 Jahren. So können nur Pflichtabozeitungen überleben. Aber eben: der Schweizer Film leistet sich genau den Spiegel den er verdient.

Für mich aber wurde das Heft Nr. 10 zur ersten Fügung meiner fiebrigen Erkrankung. Ich entdeckte auf der Seite 29 die Ausschreibung Pioniere gesucht, eine Ausschreibung von Fantoche, Pro Helvetia, dem BAK und der Suisa. Die suchen Swiss Games.

Das also war die erste Fügung. Meine Reise nach Genf hat sich gelohnt: eine Idee, ein Preisausschreiben das passt und eine fremdbestimmte Timeline.

Freitag, 5. November 2010

So fiebrig... jetzt ein Entercôte de Paris... Internalisiertes Proof of Concept

Ich hielt es genau vier Stunden aus in diesem halbdunklen, verbrauchten Kinosaal. Keine Ahnung, warum die meinten, sie müssten diese Konferenz in einem Kinosaal abhalten. Ich jedenfalls hatte genug. Genug mitbekommen, soviel, dass ich einen Fieberschub habe wie schon lange nicht mehr. Ich musste raus und mich voll der Attacke hingeben.

Wie immer, wenn ich in Genf bin und Zeit habe, gehe ich ins Café de Paris, nahe beim Bahnhof. Ein geniales Gastrokonzept. Es gibt nur Entercôte, etwa 200gr. Allerdings mit ca. 100gr feinstem Café de Paris und den besten Pommes Allumettes der Welt. Ausgezeichnetes Herzessen. Ich verzichte nur auf den Gamins. Rotwein geht ja nicht mehr und roter Fusel war sowieso noch nie mein Ding.

Ich liess mir die letzten 4 Stunden nochmals durch den Kopf gehen. Bei jedem Kartoffelstäbchen wurde mir klarer, dass ich genau auf diesen Moment nun schon sehr lange gewartet habe. Warten natürlich nicht im Sinnes des Nichtstun. Vielmehr einfach wieder Suchen, wie doch eigentlich schon immer ich am Suchen bin.

Ich nahm mir nun vor, darauf zu achten, ob sich Fügungen ergeben. Ich will auf alle Fügungen eingehen. Ich bin mir sicher, wenn sich Dinge ereignen, mit denen man eigentlich nicht rechnen kann, dann ist ein Weg eingeschlagen. das genau das passierte an diesem 5. November, darüber herrscht bei mir nach dem fettfürstlichen Mahl kein Zweifel mehr.
Ich ging zum Bahnhof und fuhr nach Zürich. Ich traf meine Schwester zum Apéro und Benji danach im Theaterhaus Gessnerallee zur Chinesisch-schweizerischen Tanzaufführung.

Interactif Storytelling

Focal warb für einen Anlass zum Thema im Rahmen von Cinema tout ecran in Genf. dass man in der Schweiz ein solches Thema auf die Traktandenliste brachte, fand ich schon unterstützenswert und versprach mir einige Erkenntnisse. Es fiel mir nicht auf, dass praktisch alle RednerInnen auf dem programm Franzosen waren. Nicht, dass mich das störte, aber irgendwie war ich der Meinung, es handel sich um ein internationales Podium.

Leider begann die Veranstaltung mit einer technischen Panne, so dass genügend Zeit blieb, um eine Stimmung aufkommen zu lassen, die in den nächsten vier Stunden kaum mehr umschwang. Dann war die Anlage auch noch so etwas von unkommunikativ, dass mir bald vom Geschnorre der Menschen dort auf der Bühne unten, die da sassen wir Hühner auf der Stange beim industriellen Eierlegen, dass es mir ablöschte. Mir war langweilig, meine Gedanken schweiften aus dem Kinosaal. Verdammt verlorene Zeit.

Doch dann geschah etwas, was mir in solchen Fällen immer wieder passiert. Ich hatte eine Vision. Es war ein mann aus Frankreich, der die drei einzigen Folien zeigte, wegen deren wir eine halbe Stunde warten mussten, bevor der Videostreamer lief. Der brabbelte etwas von Augmented Reality und plätzlich schoss mir eine Idee druch den Kopf. Sofort wurde ich fiebrig und ich begann in meinem schwarzen Buch die Idee zu entwerfen. Die Geschichte des Sohnes von Wilhelm Tell. WALTER.